So funktionieren RFID-Tags: Passive und aktive Systeme
RFID-Etiketten, auch RFID-Tags oder RFID-Transponder genannt, setzen sich aus einem integrierten Schaltkreis, einem Speicher sowie einer Antennenspule zusammen. Diese Tags besitzen einen EPC (Electronic Product Code), welcher mithilfe eines Lesegerätes ausgelesen werden kann. Die ausgelesenen Informationen werden anschließend mit einer Sendeeinheit übertragen. Dabei können die gespeicherten Informationen sehr vielfältig sein und unter anderem Materialdaten, Mindesthaltbarkeitsdaten, Umschlagspunkte, Zeitstempel oder lediglich den Standort enthalten.
Die RFID-Technologie arbeitet dabei mit zwei Arten von Signalen: Signale mit großer Reichweite, die über Funkwellen zwischen Transpondern und Lesegeräten gesendet werden (aktive Systeme), oder Magnetfelder mit geringer Reichweite, die zwischen Transpondern und Lesegeräten erzeugt werden (passive Systeme). Passive Transponder sind meist hauchdünne Klebeetiketten und nutzen kleine, batterielose Tags, die keinen Strom brauchen und die Energie stattdessen von dem Lesegerät beziehen. Diese Systeme sind kostengünstiger, da sie weniger Strom verbrauchen und kleiner als aktive Transponder. Nachteilig ist hingegen, dass die Reichweite mit wenigen Zentimetern bis zu maximal 10 Metern vergleichsweise gering ist. Auch das Datenvolumen im Chip fällt bei einem passiven System eher gering aus und die Lebenszeit ist im allgemeinen kürzer als bei dem aktiven Gegenstück.
Aktive Transponder weisen indes eine eigene Stromversorgung in Form einer Batterie auf und haben tendenziell eine etwas längere Lebensdauer. Durch die Stromversorgung sind aktive Transponder in der Lage, Signale über größere Entfernungen von bis zu 100 Metern zu senden und auch komplexe Daten zu übertragen. Deshalb sind sie ideal für Anwendungen geeignet, bei denen eine längere Lesereichweite erforderlich ist wie beispielsweise der Markierung von Containern. Jedoch sind der Stromverbrauch sowie die Kosten bei aktiven Transpondern höher und haben aufgrund der komplexeren Technologie eine höhere Fehleranfälligkeit.
Der Hauptunterschied zwischen beiden Systemen besteht also darin, dass ein RFID-Etikett passiv ist und Informationen nur sendet, wenn es mit einem Lesegerät in Kontakt kommt, während ein RFID-Transponder aktiv ist und kontinuierlich Informationen sendet. Ob ein aktives oder passives System für ein Unternehmen vorteilhafter ist, muss immer anhand der individuellen Situation sowie der Zielsetzung entschieden werden.