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CO2-Emissionen in der Logistikbranche

04.Aug.2023, Lesezeit: 5 min 24 Sek

Die Logistik, bei der es um die Planung und Koordinierung von Waren-, Dienstleistungs- und Informationsflüssen geht, stützt sich in hohem Maße auf verschiedene Verkehrsträger wie LKW, Schiffe, Flugzeuge und Züge. Leider sind diese Transportmittel in hohem Maße von fossilen Brennstoffen abhängig, was dazu führt, dass erhebliche Mengen an Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre abgegeben werden. Die zunehmenden CO2-Emissionen in der Logistik haben bei Umweltschützern und politischen Entscheidungsträgern die Alarmglocken schrillen lassen.

Was sind Treibhausgase?

Treibhausgase (THG) sind Gase, die Wärme in der Atmosphäre binden und zur globalen Erwärmung führen. Die häufigsten Treibhausgase sind Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Wasserdampf und Ozon (O3). Diese Gase machen den Großteil der gesamten Treibhausgasemissionen der Erde aus, wobei CO2 etwa 80 % aller Emissionen ausmacht (2020).

Die größten Quellen von CO2-Emissionen in der Logistik sind die Kraftstoffverbrennung, der Energieverbrauch und der Transport von Waren und Dienstleistungen. Die Kraftstoffverbrennung trägt wesentlich zu den CO2-Emissionen bei, da bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Benzin, Erdgas und Diesel große Mengen CO2 in die Atmosphäre abgegeben werden. Der Energieverbrauch ist ein weiterer wichtiger Faktor, der zu den CO2-Emissionen in der Logistik beiträgt, da bei der Stromerzeugung für den Transportbedarf erhebliche Mengen an CO2 freigesetzt werden. Schließlich trägt auch der Transport von Waren und Dienstleistungen durch den dabei verbrauchten Kraftstoff zu den CO2-Emissionen bei.

Logistikbranche als Treiber der Klimakrise?

Laut diversen Studien ist die Logistik- und Transportbranche für 25% bis 34% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich und für die kommenden Jahrzehnte wird bereits ein weiterer, deutlicher Anstieg prognostiziert. Die Auswirkungen der CO2-Emissionen in der Logistik auf die Umwelt sind weitreichend, besorgniserregend und spürbar. Sie tragen nicht nur zur globalen Erwärmung bei, sondern können auch zu Luftverschmutzung, saurem Regen und Ozeanversauerung führen. Darüber hinaus können erhöhte CO2-Emissionen zu einer Zunahme extremer Wetterereignisse wie Überschwemmungen und Dürren führen, die verheerende Auswirkungen auf gefährdete Bevölkerungsgruppen haben können. Außerdem werden bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe andere schädliche Schadstoffe wie flüchtige organische Verbindungen und Feinstaub freigesetzt, die schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit haben können.

Gleichzeitig ist die Logistikbranche auch ein großer Leidtragender der Klimakrise. Klimawandelbedingte Extremwetterereignisse erschweren es Unternehmen, ihren Aufgaben effizient nachzugehen: Lange Trockenperioden und niedrige Wasserstände in Flüssen haben zur Folge, dass weniger Schiffe durch diese passieren können. Flutkatastrophen beschädigen Straßen und das Schienennetz. Die Reparaturarbeiten wiederum sorgen für lange Umwege und verursachen erneut höhere CO2-Emissionen.

Maßnahmen zur Senkung von CO₂-Emissionen in der Logistikbranche 

Um die Umweltauswirkungen der Logistik zu verringern, bedarf es gemeinsamer Anstrengungen aller Beteiligten. Die Unternehmen müssen die Verantwortung für ihren CO2-Fußabdruck übernehmen und proaktiv nach Möglichkeiten zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in ihrem Betrieb suchen. Die Regierungen müssen Gesetze erlassen, die Anreize für umweltfreundliche Lösungen schaffen und die Verkehrs- und Energiewende vorantreiben. Auch die Verbraucher halten eine wichtige Rolle inne, indem sie beispielsweise nur Produkte von Unternehmen beziehen, die einen Nachweis über ihre CO2-Emissionen erbringen und eine gezielte Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen.

 

Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen umfassen:

– Politisch festgelegter CO2-Grenzwerte für schwere Nutzfahrzeuge (Senkung um mind. 15% bis 2025)

– Politisch festgelegter Grenzwert für den Schwefelgehalt des Treibstoffs von Schiffen (seit 2020 nur noch maximal 0,5%)

– Einführung der Corporate Sustainabilty Reporting Directive (CSRD) für die meisten am EU-regulierten Markt notierten Unternehmen

– Einsatz von alternativen Treibstoffquellen wie Elektro- oder Hybridfahrzeugen

– Effiziente Transportrouten und -methoden zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs

– Förderung des intermodalen Transports, um die Anzahl der LKWs auf der Straße zu minimieren

– Einführung fortschrittlicher Technologiesysteme zur Optimierung der Logistikabläufe und zur Reduzierung des Energieverbrauchs (zb. KI, GPS-Trackingsysteme)

– Umweltfreundliche Verpackungspraktiken, wie z. B. die Verwendung recycelbarer oder biologisch abbaubarer Materialien, um die Abfallmenge und den CO2-Fußabdruck zu verringern

– Optimale Auslastungsgrade von Fahrzeugen einhalten

– Ausbau des Schienengüterverkehrs

– Strom aus erneuerbaren Energien

– CO2-Kompensationszahlungen und Emissionsgutschriften

– Teilnahme und Entwicklung von Umweltinitiativen

– …

 

Bedeutung der grünen Logistik

All diese Maßnahmen können unter dem Begriff der grünen Logistik zusammengefasst werden, ein wichtiges Konzept im Bereich der Logistik und des Verkehrs. Es zielt darauf ab, die Emissionen aus Transportaktivitäten zu reduzieren, die ökologische Nachhaltigkeit in der Lieferkette zu verbessern und so letztlich zum Klimaschutz beizutragen. Der Schwerpunkt liegt auf der Verringerung der Kohlendioxidemissionen und anderer Schadstoffe, während gleichzeitig die Effizienz gesteigert und die mit dem Transport verbundenen Kosten gesenkt werden sollen. Mit voranschreitender Klimakrise und der Zunahme von Umweltkatastrophen sowie Extremwettereignissen, nimmt auch die Bedeutung der grünen Logistik mit jedem Tag zu.

 

Fazit

Es ist von entscheidender Bedeutung, das Problem der CO2-Emissionen anzugehen und nachhaltige Lösungen zu finden, um die negativen Umweltauswirkungen von Transport- und Logistikprozessen zu minimieren. Letztlich wird der Übergang zu einer umweltfreundlicheren Logistik für alle Beteiligten – der Umwelt, den Unternehmen, den Verbrauchern und der Allgemeinheit – gleichermaßen von Vorteil sein. Um dies erfolgreich zu schaffen, ist es wichtig, dass kontinuierlich an neuen Lösungsansätzen geforscht und entwickelt wird und das Thema Nachhaltigkeit Präsenz in den Köpfen aller bleibt. Das Ziel sollte für alle Unternehmen sein, nicht nur eine nachhaltige Logistik zu entwickeln, sondern diese auch zu leben.

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